Das TELME TS100 schneidet vor allem im Bereich Tasten und Display gut ab. Auch die Bedienungsanleitung hat uns und unsere Tester überzeugen können und trägt zu einem guten Gesamtergebnis bei. Negativ fiel im Test jedoch auf, dass der Slider-Mechanismus nicht besonders seniorenfreundlich ist und das Handy im aufgeklappten Zustand nicht gut in der Hand liegt, was zu Punktabzügen in der Bedienung geführt hat. Mit ca. 60 € liegt das Seniorenhandy preislich eher im Mittelfeld, bietet dafür aber eine recht gute Ausstattung.
- Einrichtungsassistent
- tolles Display
- große, beleuchtete Tasten
- Slider-Design nicht besonders seniorenfreundlich
- Bedienung nicht immer intuitiv
- Touch-Display sehr unsensibel
Tasten
Das TELME ist ein Slider-Handy, bei dem die Nummern-Tasten erst durch Aufschieben des Handys zum Vorschein kommen. Die Menütasten sowie die Anrufen- und die Auflegen-Taste befinden sich auf der Oberseite des Handys und lassen sich auch im zusammengeklappten Zustand betätigen.
Sowohl die Tasten auf der Oberseite als auch die Nummerntasten sind groß genug und sehr gut gekennzeichnet. Unsere Tester haben sie insgesamt gut bewertet. Positiv fiel ihnen vor allem auf, dass sie einen klaren Druckpunkt haben und beleuchtet sind. Allerdings sind sie etwas glatt und vor allem bei der Bedienung der Tasten auf der Oberseite neigt man zum Abrutschen.
Display
Das Display des TELME TS100 gehört zu den größeren Displays im Test, dank des Schiebe-Mechanismus bleibt das Handy dennoch klein und gut verstaubar.
Insgesamt kann man Ziffern und Schrift auf dem Farbdisplay gut erkennen, da der Kontrast sehr hoch ist (schwarzer Hintergrund und weiße Ziffern und Text) und alles schön groß dargestellt wird. Zwar spiegelt das Display stets ein wenig, im Sonnenlicht kann man es aber dennoch ganz gut ablesen.
Da es sich um ein Touch-Display handelt, kann man auch durch Berühren des Bildschirms verschiedene Funktionen anwählen, alternativ ist dies jedoch immer auch über die Tastatur möglich. Der Touch-Screen ist unserer Meinung nach allerdings nicht ganz so leicht zu bedienen, da man etwas mehr Druck aufwenden muss als bei den modernen Geräten und dadurch schnell mal zwei Funktionen gleichzeitig anwählt. Auch hat man stets ein wenig die Befürchtung, dass man zu stark drückt und das Display beschädigt.
Insgesamt schneidet das Display im Test knapp mit sehr gut ab. Zwar ist der Touch-Screen unserer Meinung nach eher überflüssig, da man das Handy genauso gut oder sogar besser über die Tastatur steuern kann, dafür gab es jedoch keinen Punktabzug.
Akustik
Die Klingellautstärke des TELME TS100 ist etwas leiser als die durchschnittliche Klingellautstärke aller getesteten Seniorenhandys, wofür wir in den Akustik-Wertung ein paar Punkte abziehen mussten. Im selben Raum kann man es zwar mit einer leichten oder mittelstarken Hörschädigung noch gut hören, im Nebenzimmer allerdings kaum noch.
Die Tastentöne hingegen kann man fast ebenso laut einstellen wie den Klingelton, was für normale Ohren schon etwas zu laut wirkt, aber Menschen mit Hörschädigung entgegen kommt.
Beim Telefonieren schnitt das TELME TS100 gut ab, beide Gesprächspartner konnten sich gut im Test verstehen. Wie bei einigen anderen Seniorenhandys auch, mussten wir feststellen, dass der Klang auf beiden Seiten etwas dumpf ist, wobei dieser Effekt auf Handyseite noch ein wenig stärker zum Vorschein trat.
Bedienung
Wenn man das TELME TS100 zum ersten Mal mit einer neuen SIM-Karte startet, so öffnet sich zunächst ein Einrichtungs-Assistent. Dort kann man bequem die Sprache auswählen und dann Datum und Uhrzeit einstellen.
Auf dem Home-Bildschirm findet man Informationen über den Akkustand, welches Profil man aktiviert hat, den eigenen Netzbetreiber, Datum und Uhrzeit. Am unteren Rand sieht man zudem drei Bilder: ein Schloss, ein Haus und ein Telefonbuch. Das Schloss zeigt an, ob die Tastatursperre aktiviert ist, das Haus steht für das Menü und das Telefonbuch für das Handy-Telefonbuch. Alle drei Symbole kann man durch Drücken auf den Bildschirm anwählen oder indem man die entsprechende Taste auf der Tastatur betätigt. Negativ fällt uns hier jedoch auf, dass man zunächst nicht weiß, welche Taste welchen Punkt anwählt.
Das Menü kann man über die Pfeil-nach-oben-Taste aufrufen. In diesem finden sich die Punkte: Nachrichten, Telefonbuch, Callcenter, Benutzerprofile, Kamera, Bilder, Voicemail-Service, Musik, Kalender, Alarm, Lupe, Rechner, Soundrekorder, Einstellungen und Notruf-Einstellungen.
Alle Punkte sind beschriftet und zudem mit einem Symbol versehen, das man gut erkennen kann. Allerdings fanden wir die Beschriftung teilweise etwas unverständlich. So steht zum Beispiel der Punkt Callcenter für die Anrufliste.
Die Tastensperre wird über die Anrufen- oder Auflegen-Taste aktiviert und deaktiviert. Hier fällt uns jedoch auf, dass dies auch passieren kann, wenn das Handy sich in einer Tasche befindet. Zwar ist das Tastenfeld geschützt, über die Pfeiltasten kommt man jedoch schnell in das Telefonbuch und kann dann unbeabsichtigt und unbemerkt eine dieser Nummern anrufen.
Was uns gar nicht gefallen und zu deutlichen Punktabzügen im Test geführt hat, ist das nicht besonders seniorenfreundliche Slider-Design des TELME TS100: So benötigt man zum Öffnen des Sliders beide Hände, da man leicht bei der Bedienung mit einer Hand auf der Oberseite mit dem Finger abrutschen kann. Zudem ist das Handy im geöffneten Zustand nicht gut ausbalanciert und neigt dazu, nach hinten zu kippen, was vor allem bei motorisch schwächeren Menschen dazu führen kann, dass es aus der Hand fällt.
Bedienungsanleitung
Das TELME TS100 kommt mit einem Faltblatt, auf dem die wichtigsten Dinge schnell und einfach erklärt werden. Kleine Bilder illustrieren die Anweisungen und erleichtern so das Verständnis. Die Schrift ist etwas größer als bei herkömmlichen Bedienungsanleitungen und lässt sich gut erkennen.
Besonders gefallen hat unseren Testern, dass es ein großes Bild des Handys gibt, auf dem alle Tasten noch einmal erläutert wurden. Auch ist die Anleitung insgesamt gut strukturiert, wirkt aber dennoch auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, da die einzelnen Absätze erst bei genauem Hinschauen als solche erkannt werden.
Notruftaste
Um die Notruftaste nutzen zu können, muss man sie zuvor einschalten. Hat man dies nicht getan und drückt die Taste wird man zunächst gefragt, ob man die Notruftaste einschalten möchte.
Auf der Notruftaste des TELME TS100 kann man insgesamt vier Nummern speichern. Im Notfall aktiviert man die Taste indem man sie lange gedrückt hält und das Handy sendet an alle eingespeicherten Nummern eine Notfall-SMS und ruft sie dann der Reihe nach im Freisprechmodus an. Ein Anrufbeantworter oder eine Mailbox können den Notruf jedoch stoppen, weswegen wir die Notruffunktion nicht mit sehr gut, sondern nur knapp mit gut bewertet haben.