Das Amplicomms PowerTel M6200 ist ein praktisches und leicht zu bedienendes Gerät, das vor allem mit sehr lauten Tönen punkten kann. Zwar gibt es auch bei diesem Seniorenhandy noch ein paar Dinge, die man besser machen kann, insgesamt scheidet das Gerät aber ganz gut ab und verfügt über einige gut Anpassungen für Senioren, wie z. B. sprechende Tasten.
- schöne große Tasten
- Kontrastreiches Display
- Preis-Leistungs-Schnäppchen
- Display etwas unübersichtlich
- schlechte Akustik
- ausführliches Handbuch nur auf CD
Tasten
Die Tasten des Amplicomms PowerTel M6200 sind recht groß, haben einen guten Druckpunkt und eine angenehme Oberfläche. Die Kennzeichnung ist ebenfalls schön und die Tasten sind beleuchtet.
Es verfügt zudem über sprechende Tasten. Die eingetippten Nummern werden also laut vorgelesen, was unseren Testern sehr gut gefallen hat. Wer dies nicht benötigt, kann diese Funktion auch im Menü deaktivieren.
Schade ist allerdings, dass es keine separaten Kurzwahltasten gibt. Darüber hinaus könnte die Verarbeitung der Tastatur besser sein. So werden beim Drücken auf eine Taste auch umgebende Tasten leicht heruntergedrückt, was allerdings die Bedienung nicht negativ beeinflusst.
Display
Das Display befinden unsere Tester insgesamt für gut bis sehr gut. Der Kontrast ist dank weißer oder orangener Schrift auf schwarzem Untergrund hoch, Zeichen und Ziffern werden zudem ausreichend groß dargestellt. Bei direkter Sonneneinstrahlung oder Gegenlicht spiegelt das Display allerdings recht stark und ist nicht mehr so gut abzulesen.
Akustik
Die Akustik des Amplicomms PowerTel M6200 kann vor allem beim Telefonieren nicht ganz überzeugen. Vor allem auf Seiten des Gesprächspartners klang die eigene Stimme deutlich blechern, dumpf und im Verlauf des Gesprächs gab es einige kurze Aussetzer. Auf Seiten des PowerTel M6200 hingegen war die Hörqualität um einiges besser, dumpf klang die Stimme des Gesprächspartners aber auch hier. Beim Telefonieren mit einem Hörgerät gab es keine zusätzlichen Störgeräusche.
Schon auf der Verpackung wirbt Amplicomms damit, dass das Handy besonders laut einstellbar ist. Im Test zeigte sich das dann auch deutlich. Wenn man den Klingelton auf maximale Lautstärke einstellt, ist das Handy auch im Nebenzimmer kaum zu überhören. Hier schneidet das Amplicomms PowerTel M6200 mit am besten im Test ab. Die Hörerlautstärke ist ebenfalls sehr laut einstellbar. So laut, dass Personen mit normaler Hörfunktion beim Telefonieren unter Umständen darauf achten müssen, die Hörerlautstärke herunter zu regeln.
Bedienung
Ähnlich wie bei vielen anderen Seniorenhandys erinnert die Bedienung des PowerTel M6200 mehr an Handys aus vergangenen Zeiten. Das Menü ist über eine separate Taste links ganz oben aufzurufen und umfasst folgenden Punkte: SMS, Telefonbuch, Anrufcenter, SOS Einstellung, Einstellungen, Organizer, Dienste.
Für Verwirrung sorgt im Menü vor allem, dass es Zeilenumbrüche gibt, die man zunächst nicht direkt erkennt. Manche Punkte erstrecken sich nur über eine Zeile, andere über zwei und beim Durchsuchen des Menüs erscheint der Aufbau dadurch teilweise sehr unübersichtlich. Gut ist hier jedoch, dass die Zeile, in der man sich gerade befindet und in der man eine Änderung vornehmen kann, deutlich durch eine orangene Beleuchtung hervorgehoben wird.
Auf dem Home-Display bemängeln unsere Tester zudem, dass es zunächst etwas unübersichtlich erscheint. Unter dem aktuellen Datum wird noch der Wochentag (abgekürzt) angegeben, was dafür sorgt, dass der Bildschirm etwas überladen wirkt.
Solange man im Menü nichts einstellen muss, ist die Bedienung jedoch recht einfach und intuitiv. Nummern können einfach über das Tastenfeld eingegeben und dann gespeichert werden und entgangene Anrufe z. B. werden sehr schön groß angezeigt, so dass man sie kaum übersehen kann.
Bedienungsanleitung
Was die Bedienungsanleitung angeht, kommt das Amplicomms PowerTel M6200 mit einem kleinen Faltblatt, in dem lediglich beschrieben wird, wie man das Mobiltelefon das erste Mal in Betrieb nehmen kann. Eine ausführliche Bedienungsanleitung liegt als CD bei. Um diese lesen zu können, braucht man jedoch einen Computer.
Öffnet man die Datei auf der CD, wundert man sich zunächst, dass das Dokument 90 Seiten lang ist. Beim Überfliegen der Anleitung merkt man dann jedoch schnell, woher diese 90 Seiten kommen: Alle Funktionen des Handys werden ausführlich und genau beschrieben und erklärt. Auf den ersten Seiten gibt es zudem eine „Kurzanleitung“, die sich allerdings wie das Beiheft lediglich darauf beschränkt, zu erläutern wie man das Gerät in Betrieb nimmt.
Insgesamt hätten sich unsere Tester gewünscht, dass auf dem Faltblatt etwas mehr zum Thema Notruftaste und zumindest mehr zu den wichtigsten Funktionen gestanden hätte. So hat man keine andere Wahl, als die Anleitung auf der CD zu Rate ziehen und braucht somit einen Computer mit CD-Laufwerk. Die Anleitung auf der CD ist allerdings fast schon zu ausführlich und eher ungeeignet dazu, schnell mal etwas nachzuschlagen.
Notruftaste
Die Notruftaste des Amplicomms PowerTel M6200 ist recht klein und befindet sich im Gegensatz zu anderen Seniorenhandys nicht auf der Rückseite, sondern auf der Oberseite des Mobiltelefons. Durch die Lage und die geringe Größe hatten unsere Testpersonen mitunter Schwierigkeiten, sie zu betätigen, was zu Punktabzügen im Test geführt hat.
Um die Notruftaste gebrauchen zu können, muss man sie zunächst im Menü aktivieren und einige Nummern einspeichern. Betätigt man die Taste, solange sie noch nicht aktiviert wurde, passiert nichts.
Wenn die Notruftaste aktiviert wurde, löst man den Notruf aus, indem man die Taste für ca. 3 Sekunden gedrückt hält. Nun ertönt zunächst ein lautes und aufdringliches Warnsignal. Im Folgenden wird entweder eine Mitteilung oder eine aufgenommene Sprachnachricht an die eingespeicherten Nummern gesandt, dann werden diese angerufen. Um zu vermeiden, dass ein Anrufbeantworter oder eine Mailbox die Notruffunktion unterbricht, muss der Angerufene innerhalb von 10 Sekunden die „0“ drücke und den Anruf so bestätigen.
Insgesamt finden wir die Notruffunktion gut und sicher, Abzüge gibt es jedoch für die Taste an sich. Wenn man wirklich in einer Gefahrensituation ist, kann es sein, dass man sie nicht sofort auslösen kann.